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© Film Still Writing Hawa

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Writing Hawa: Wie ein Film zu einer Bewegung wurde

„Writing Hawa" erzählt die Geschichte von drei Generationen afghanischer Frauen und wird zur Grundlage einer weltweiten Bewegung. Ein Essay von Hasse van Nunen über die „Learning with Hawa" Kampagne und den Kampf der afghanischen Diaspora für Bildung und Hoffnung.

demokratie
menschenrechte
Hasse van Nunen
29.04.2025

Afghanistan ist das einzige Land der Welt, in dem Frauen und Mädchen gesetzlich verpflichtet sind, ihren gesamten Körper und ihr Gesicht zu verhüllen. Sie dürfen ihre Stimme nicht in der Öffentlichkeit erheben, nicht mit Nicht-Muslimen sprechen, keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und keine Männer angucken, mit denen sie nicht verwandt oder verheiratet sind. Und sie dürfen nicht zur Schule gehen.1 

Viele afghanische Frauen weltweit wollen helfen. Doch oft fühlen sie sich machtlos.

Seit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 hat die Zahl der Initiativen zur Stärkung von Frauen und Mädchen enorm zugenommen. Die afghanische Diaspora – teils bestehend aus gerade erst geflüchteter, teils aus schon seit Jahren im Exil lebender Personen – ist aufgestanden und hat ihre Stimme erhoben; sie können diese Unterdrückung nicht geschehen lassen.

Deshalb haben die Filmemacherin und die Impact-Produzentin von Writing Hawa die Impact-Kampagne Learning with Hawa ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, möglichst viele Menschen aus der afghanischen Diaspora dafür zu mobilisieren, sich aktiv für die Frauen in ihrem Heimatland einzusetzen.

 

Doch alles beginnt natürlich mit dem Film

Writing Hawa ist die Geschichte von drei Frauengenerationen einer afghanischen Familie, die über mehr als fünf Jahre hinweg mit der Kamera begleitet wurden. 

Im Mittelpunkt steht Hawa, die Mutter der Filmemacherin. Als Dreizehnjährige wurde sie mit einem 31 Jahre älteren Mann verheiratet. Obwohl sie keine romantischen Gefühle für ihn hatte, bekamen sie gemeinsam sechs Kinder. Als ihr Mann an Alzheimer erkrankt, erkennt Hawa ihre Chance, ihr Leben noch einmal neu zu beginnen – als unabhängige Frau. Vierzig Jahre nach ihrer Hochzeit schafft sie es, sich eine eigenständige Existenz aufzubauen: Sie lernt lesen und schreiben und gründet ein kleines Unternehmen, in dem sie traditionelle Hazara-Kleidung herstellt und verkauft. Doch mit der Rückkehr der Taliban scheinen ihre Träume, die ihrer Tochter, der Filmemacherin Najiba, sowie die ihrer Enkelin Zahra wie Schnee in der Sonne zu schmelzen.
 

Jetzt mehr über „Writing Hawa" erfahren!

Film

Writing Hawa

16. Jun / 18:00 / Kant Kino
15. Jun / 17:30 / Atelier Gardens
Als 2021 die Taliban wieder die Macht ergreifen, zerplatzt Hawas Traum von einem befreiten Leben für sich und ihre Kinder schlagartig. Ein dokumentarischer Liebesbrief der afghanischen Regisseurin Najiba Noori an ihre Mutter Hawa – Frauen aus drei Generationen kämpfen für ihre Freiheit.

Afghanistan hat eine lange Geschichte, in der Frauen der Zugang zu Bildung verwehrt wurde. Der Film zeigt die Folgen, aber auch die Zeiten, in denen es anders war. Filmemacherin Najiba Noori ist ein Kind dieser Zeit des Wandels. Sie konnte sich zur unabhängigen Journalistin entwickeln, betreibt heute ihr eigenes Textilgeschäft und hat aus Liebe geheiratet. So ist sie auch in der Lage, ihrer Mutter zu helfen, ihren großen Traum zu verwirklichen. Wenn das Publikum schließlich hautnah erlebt, was ihre Nichte Zahra angesichts des Vorrückens der Taliban durchmacht, wird deutlich, was auf dem Spiel steht.

Während der Film weltweit auf Festivals gezeigt wird, knüpft das Filmteam Kontakte zu afghanischen Diaspora-Organisationen vor Ort. In kleinen Frauengruppen schaffen sie zunächst Raum für Gespräche. Unter der Leitung ausgebildeter afghanischer Moderatorinnen werden die Frauen eingeladen, über die psychologischen Belastungen des Lebens zwischen zwei Welten, das Gefühl der Survivor’s Guilt, und die Ohnmacht, nicht genug für die Frauen in der Heimat tun zu können, zu sprechen. Gespräche, die viele von ihnen bisher noch nie geführt haben – vor allem nicht in Gemeinschaft.

Anschließend bringt das Filmteam die Frauen, die aktiv werden wollen, mit einer afghanischen Organisation zusammen, die Online-Bildung für Mädchen in Afghanistan anbietet. Denn vieles ist noch möglich: Über Satelliten, Webseiten oder sogar per WhatsApp gibt es weltweit Bildungsinitiativen. Eine großartige Gelegenheit für die Diaspora, konkret etwas zu bewegen und dafür zu sorgen, dass Mädchen in Afghanistan weiter lernen können.

Ein Gewinn für beide Seiten: Das Gefühl der Ohnmacht außerhalb Afghanistans wird kleiner, und Mädchen im Land selbst werden gestärkt.

Weitere Informationen über den Film und die Impact-Kampagne (und wie auch Du einen Beitrag leisten kannst) findest du unter www.writinghawa.com.

Hasse van Nunen

Hasse van Nunen begann ihre Karriere als Produzentin und gründete später ihre eigene Produktionsfirma Een van de Jongens. Getrieben von dem Wunsch, echten gesellschaftlichen Wandel zu bewirken, wurde sie zu einer wegweisenden Impact Producerin in den Niederlanden. Sie gründete die Impact Academy (heute Impact Makers) und brachte Filmförderungen, Sender und Filmschaffende zusammen, um Impact Producing als eigenes Feld zu etablieren. Zudem entwickelt sie neue Förderinstrumente und initiierte das erste niederländische Impact Lab.

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