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© Filmstill "The Click Trap"

Festival, 
Filme

Wir müssen wachsam sein

Um Fake von Fakten zu unterscheiden, Tatsachen einzuordnen und auch die Hintergründe von Desinformationen aufzudecken, braucht es professionellen Journalismus. Deshalb müssen wir Pressefreiheit und unabhängige Medien verteidigen.

demokratie
pressefreiheit
menschenrechte
journalismus
Jana Sepehr
25.09.2024

Jana Sepehr hat mit Reporter ohne Grenzen über das sich verändernde Umfeld für Journalist*innen in den letzten Jahren, die Repressionen, denen Medienschaffende weltweit ausgesetzt sind, und Möglichkeiten zur Verteidigung der Pressefreiheit gesprochen.

Haben sich die Risiken für Journalist*innen, die über Wahlen berichten, in den letzten Jahren verschärft? 

Reporter ohne Grenzen: Im Zuge der Ausbreitung autokratischer Regierungsformen und einer zunehmenden Polarisierung geraten Medienschaffende rund um Wahlen immer öfter in Gefahr. Sie werden beschimpft, geschlagen und festgenommen. Autoritäre Staatsoberhäupter und einflussreiche Interessengruppen wollen Journalist*innen mit allen Mitteln an einer unabhängigen Berichterstattung hindern. So wurden allein in den ersten Wochen dieses Jahres mindestens 18 Journalist*innen in Bangladesch angegriffen, während sie über Unregelmäßigkeiten und Gewalt während der Parlamentswahlen berichteten. In Pakistan entfesselten die Behörden eine Welle der Gewalt gegen Berichterstatter*innen, welche die Abstimmung zum Parlament journalistisch begleiteten. In der Türkei wurden Journalist*innen während der Kommunalwahlen beschossen. Aber auch in etablierten Demokratien beobachten wir vermehrte Angriffe auf die Medien. Der Wiederantritt Donald Trumps als Präsidentschaftskandidat in den USA erinnert an den Sturm auf das Kapitol im Januar 2021, als seine Anhänger*innen sich auf Journalist*innen stürzten, Kameras zerstörten und die Parole „Murder the media“ in eine Tür kratzten. 

Film

The Click Trap

19. Okt / 20:00 / Colosseum Filmtheater
20. Okt / 20:30 / City Kino Wedding
Hass und Desinformation im Netz sind schwer zu kontrollieren und stellen Demokratien weltweit vor Herausforderungen. Daten werden gesammelt und missbraucht. Wie hoch ist der Preis, den die Gesellschaft für die Digitalisierung zahlen muss?
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Film

Of Caravan and the Dogs

12. Okt / 20:30 / City Kino Wedding
14. Okt / 11:30 / Festivalzentrum D'24
15. Okt / 18:30 / Festivalzentrum D'24
Wie ist es möglich, über einen Krieg zu berichten, den die eigene Regierung führt, wenn das Wort “Krieg” in der Zeitung verboten ist? Der Film begleitet russische Journalist*innen von Novaya Gazeta, Radio Echo of Moscow und Rain TV in ihrem Kampf für Pressefreiheit.
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Film

State of Silence

11. Okt / 20:30 / City Kino Wedding
12. Okt / 21:00 / Sputnik Kino
14. Okt / 17:30 / Kant Kino
In Mexiko kämpfen Journalist*innen gegen Drogenpolitik und systemische Korruption. Doch die Gefahr ist allgegenwärtig. Denn Kartelle und Beamte wollen verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Dieses Porträt ist ein eindrucksvoller Appell an die Bedeutung der Pressefreiheit.

Welche Rolle spielen soziale Medien in Bezug auf Pressefreiheit und Wahlberichterstattung? 

Das gezielte Verbreiten von Desinformation soll den Prozess der demokratischen Willensbildung verzerren. Das macht sich besonders in Wahlkampfzeiten bemerkbar: Populisten und Autokraten überfluten die Öffentlichkeit mit Fake News, um Abstimmungen in ihrem Sinne zu beeinflussen, Diskussionen emotional anzuheizen und vermeintliche Gegner*innen zu dämonisieren. Falschnachrichten sind deshalb eines der größten Risiken für Demokratien. Insbesondere in den sozialen Medien, wo wir mittlerweile mit Deep Fakes und KI-generierten Bildern und Audios konfrontiert werden, gilt es besonders aufmerksam zu unterscheiden, Fake von Fakten zu unterscheiden, Tatsachen einzuordnen und auch die Hintergründe von Desinformation aufzudecken. Aber dazu braucht es professionellen Journalismus und Pressefreiheit.

Was sind langfristige Auswirkungen auf Demokratien, wenn die Pressefreiheit weiter unter Druck gerät?

Pressefreiheit ist ein wichtiger Gradmesser für den Zustand der Demokratie: Wird sie eingeschränkt, geht es auch mit der Demokratie bergab. Wo Medien nicht mehr ungehindert über Unrecht, Machtmissbrauch oder Korruption berichten können, findet auch keine öffentliche Kontrolle statt. Zudem ist Pressefreiheit eine Grundvoraussetzung für die demokratische Teilhabe: Wähler*innen brauchen Zugang zu unabhängigen Medien, die sie mit verlässlichen Informationen versorgen und ihnen so ermöglichen, sich eine politische Meinung zu bilden, um eine fundierte, sinnvolle Wahl zu treffen. Werden Medien eingeschränkt, können sie dieser Funktion nicht mehr nachkommen. In der Folge wächst der Einfluss von Propaganda und Populismus auf Wahlentscheidungen. Medienschaffende sollten daher besser vor allen Formen von Gewalt geschützt und Angriffe auf Journalist*innen umgehend juristisch belangt werden.

Interview: Jana Sepehr

Jana Sepehr

Jana Sepehr ist freie Journalistin, u.a. für Die Zeit, Der Spiegel und das ZDF. Sie begleitet die Dokumentale als Chefredakteurin des Programmmagazins und unterstützt den D'Salon als Kuratorin.

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